Gute Nachrichten für die deutsche Forschung und den Schiffbau: Die neue Polarstern, das zukünftige Flaggschiff der deutschen Klimaforschung, wird in Wismar bei thyssenkrupp Marine Systems gebaut. Der Auftrag für den Bau des neuen Forschungseisbrechers wurde heute vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) vergeben, nachdem ein knapp zweieinhalbjähriges europäisches Vergabeverfahren abgeschlossen wurde. Das Projekt, das mit 1,185 Milliarden Euro veranschlagt ist, soll in fünf Jahren, 2030, abgeschlossen werden.
Antje Boetius: „Ein neuer Meilenstein für die Wissenschaft“
„Wir mussten lange auf diesen Moment warten. So lieb wir die alte Polarstern haben, die Wissenschaft braucht dringend ein neues Forschungsschiff, das moderne Technologien einsetzen kann“, sagt Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des AWI. „Mit der neuen Polarstern können wir dringend benötigte Fragestellungen besser angehen und die Forschung auf höchstem internationalen Niveau fortsetzen.“
Modernste Technologie für bahnbrechende Forschung
Die neue Polarstern wird mit modernsten Technologien wie Unterwasserrobotern, unbemannten Flugkörpern und neuen Bohrtechnologien ausgestattet und kann auch in Gebiete vordringen, die für die alte Polarstern zu gefährlich sind. Der Eisbrecher wird Platz für 60 bis 90 Wissenschaftler sowie 50 Crewmitglieder bieten und vor allem in den Polarregionen eingesetzt werden, um wichtige Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels und dem Umweltschutz zu liefern.
Nachhaltigkeit als Schlüsselmerkmal
Ein herausragendes Merkmal der neuen Polarstern ist ihr nachhaltiger Antrieb, der auch mit grünem Methanol betrieben werden kann. Dies macht sie zu einem der umweltfreundlichsten Eisbrecher weltweit.
Wirtschaftlicher Impuls und langfristige Perspektiven
Der Bau des Schiffes soll rund 1.500 Arbeitsplätze schaffen und den Wissenschaftsstandort Deutschland weiter stärken. Die neue Polarstern wird auch die Versorgung der Neumayer-Station III in der Antarktis übernehmen und ihre Lebensdauer auf mindestens 30 Jahre ausgerichtet sein.
Forschung und Zukunftstechnologien vereint
„Dieses Projekt setzt neue Maßstäbe für die Forschung und nachhaltige Technologien“, so Prof. Dr. Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Das AWI-Projektteam unter Leitung von Detlef Wilde wird den Bau überwachen und die Abnahme des Schiffs nach Fertigstellung durchführen